Im Rahmen eines Projekts der Università degli Studi di Milano wurden kürzlich 14 CBD Öle auf Ihren CBD Gehalt untersucht. Ziel des Projektes war es, herauszufinden, wie genau es die Anbieter in der Branche mit Ihren Angaben zum CBD Gehalt der eigenen Produkte nehmen.

CBD Öle und ihr tatsächlicher CBD Gehalt

CBD Öle werden immer beliebter, da CBD viele positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit haben kann. Allerdings unterliegen Ölpräparate auf CBD-Basis nicht eindeutig der europäischen Gesetzgebung, da CBD nicht als kontrollierter Stoff gilt. Dies bedeutet, dass Unternehmen CBD-Produkte herstellen und vertreiben können, die aus nicht-psychoaktiven Hanfsorten gewonnen werden. Was dazu führt, dass sie einen einfachen Zugang zu diesem äußerst vorteilhaften Cannabinoid bieten.

Gesetzliche Qualitätsgarantien existieren jedoch bisher nicht. Derzeit unterliegen CBD-basierte Ölpräparate keinen obligatorischen Tests oder standardisierten regulatorischen Rahmenbedingungen, um Indikationsbereich, tägliche Dosierung, Verabreichungsweg, empfohlene Höchstdosis, Verpackung, Haltbarkeit und Stabilität festzulegen. Ausnahmen bilden CBD-Öle, welche von Apothekern nach ärztlichen Vorschriften in mehreren Ländern der Europäischen Union wie Deutschland, Italien und Holland hergestellt werden.

Eine Ausnahme bildet hier Österreich, wo der Verkauf von CBD Ölen als Nahrungsergänzungsmittel seit kurzem untersagt ist, sofern diese keine Novel Food Zulassung besitzen. CBD Nutzhnafblüten sind hingegen weiterhin legal dort zu erwerben, wodurch sich einmal mehr die Uneinigkeit bezüglich der Rechtsprechung von CBD Produkten innerhalb der EU wiederspiegelt.

Die Ergebnisse der Untersuchung

Die Forscher erklärten zunächst einleitend, dass Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC) die häufigsten Cannabinoide in medizinischen Hanfpräparaten sind. Beide sind für eine Vielzahl von pharmakologischen Wirkungen verantwortlich. Jedoch besitzt CBD im Gegensatz zum THC jedoch keine psychoaktiven Wirkungen. Mehrere Studien legen nahe, dass CBD unter anderem bei der Behandlung von folgenden Erkrankungen/Beschwerden wirksam sein kann:

  • Epilepsie
  • Neuropsychiatrischen Erkrankungen, einschließlich Angstzuständen und Schizophrenie
  • Posttraumatische Belastungsstörungen
  • Entzündungen
  • Schlafstörungen

Diese pharmakologischen Effekte haben zu raschen Veränderungen in den rechtlichen Gesichtspunkten hinsichtlich der Verwendung von CBD Ölen geführt. Obwohl es nach wie vor ein kompliziertes rechtliches Umfeld gibt, ist es unbestreitbar, dass ein enormes Interesse von Verbrauchern/Patienten an der Verwendung von CBD-Nahrungsergänzungsmitteln besteht. Dies führte wiederum zu einer ständig expandierenden Industrie von CBD Anbietern in Europa. CBD-basierte Ölpräparaten sind die am häufigsten verwendeten Produkte.

Leider wurden die Namen der untersuchten Produkte nicht genannt. Dennoch stellte sich heraus, dass 9 der 14 untersuchten Produkte Konzentrationen aufwiesen die sich deutlich von den Angaben der Hersteller unterscheiden. In der Spitze stellte man einen Unterschied von 38,14% fest. Dieses Öl wurde als 5% CBD Öl beworben, im Rahmen des Projektes konnten jedoch nur 3,09% CBD festgestellt werden. Dieses Produkt enthielt auch den größten Anteil an CBDA, gemessen am CBD Gesamtgehalt. Hierbei kann man schon fast von Betrug sprechen, und würden nur zu gerne wissen wer für dieses Produkt verantwortlich ist.

Bei 7 weiteren Produkten wurden zu niedrige CBD Werte ermittelt. Hier lag die Differenz zur Angabe der Hersteller zwischen 4,44% und 36,20%. Ziel des Projektes der Università degli Studi di Milano in Italien war es, die Qualität von 14 CBD-Ölen zu bewerten, die in europäischen Ländern kommerziell erhältlich sind. Mittels unterschiedlicher Analysemethoden untersuchten die Forscher die CBD-basierten Ölpräparate, um das Wissen über die Eigenschaften von CBD-Ölen zu verbessern. Dabei wiesen 9 der 14 untersuchten Proben Konzentrationen auf, die sich deutlich von der angegebenen Menge unterschieden.

Rechtliche Lage von CBD Ölen innerhalb der EU

Darüber hinaus führten die Forscher aus, dass CBD im Gegensatz zu THC keine kontrollierte Substanz in der Europäischen Union ist. Deshalb können Unternehmen aus industriellen Hanfsorten gewonnene CBD-basierte Ölpräparate produzieren und vertreiben. Weiter heißt es, dass aufgrund fehlender spezifischer Vorschriften für CBD-basierte Ölpräparate keine analytischen Kontrollen obligatorisch sind, sodass den Verbrauchern kein Rechtsschutz oder Garantie hinsichtlich der Zusammensetzung und Qualität des erworbenen Produkts gewährt wird.

Dies bedeutet für den Verbraucher, dass er quasi gezwungen ist sich auf die Angaben der Hersteller, sowie deren interne Qualitätskontrollen zu verlassen. Und wie sich bereits vor der Studie zeigte, nehmen es leider einige Anbieter, besonders im deutschsprachigen Raum, nicht besonders Ernst was die Angaben bezüglich der von ihnen vertriebenen Produkte betrifft. Oftmals wird „geschummelt“, indem CBD und CBDA (die fast inaktive Karbonsäure des CBD, und damit dessen Vorstufe) zusammengerechnet werden, und die Summe als Grundlage für die Angaben zur Konzentration des CBD Gehalts in den Produkten verwendet wird.

Aus rechtlicher Sicht ist dies leider nicht zu beanstanden, da nicht zwischen CBD und CBDA unterschieden wird. Moralisch finden wir ein solches Vorgehen jedoch fragwürdig und ungerecht gegenüber den Kunden. Wenn man nun ein Produkt, wie den „Spitzenreiter“ dieser Studie erwirbt, welches über 38% weniger CBD enthält als seitens des Herstellers angegeben, ist das eine Sache. Enthält dieses Produkt hinzu aber auch noch einen großen Anteil CBDA, gemessen an der Gesamtmenge des angegebenen CBD Gehalts, stellt dies in unseren Augen eine doppelte Täuschung der Verbraucher da.

Wie kann man sich als Verbraucher schützen?

Grundsätzlich bietet es sich an, in themenbezogenen Facebook Gruppen nach Erfahrungen anderer Kunden zu fragen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Transparenz des Anbieters, für den man sich interessiert. Stellt dieser in seinem Onlineshop Analysen frei zugänglich zur Verfügung? Werden spezifische Anfragen nach Inhaltstoffen, Analysen und Angaben vom Anbieter überzeugend und offen beantwortet? Diese Fragen sollte man sich, und / oder dem Händler stellen.

Bei Analysen ist darauf achten, dass die Adresse oder der Name des ausführenden Instituts nicht geschwärzt ist. Es bietet sich dann an, via Google zu prüfen, ob dieses Labor tatsächlich existiert. In der Vergangenheit kam es leider schon des Öfteren zu Analysen, welche selbst erstellt wurden und in denen als ausführendes Institut eine Stelle angegeben wurde, welche nicht existiert.

Seid also skeptisch wenn Händler auf Fragen bezüglich Analysen oder genauer Zusammensetzung ausweichend oder gar nicht reagieren. Wer hinter seinem Produkt steht und Qualität bietet, braucht nichts zu verstecken.

Quelle zum Projekt der Universität Mailand:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6100014/

Liebe Grüße, Euer Team von CBD Nature